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Wissenwertes über Bodenbeläge

LEISTUNGEN > Bodenbelag
LINOLEUM
Im Jahr 1863 entdeckte der englische Chemiker Frederick Walton durch Zufall, dass sich aus Leinöl, Korkmehl und Harzen ein widerstandsfähiger Bodenbelag herstellen lässt. Am 25. April 1863 meldete er seine Erfindung zum Patent an – und das Linoleum (vom lateinischen oleum lini für den Hauptrohstoff Lein­öl) war geboren. Mit der Produktion des ersten industriell gefertigten Linoleumbodens wurde bereits ein Jahr später begonnen. Aufgrund seiner Eigenschaften, die sich bereits in den Arbeitervierteln des 19. Jahrhunderts als vorteilhaft erwiesen, ist das Material auch heute noch gefragt: Es ist leicht zu verlegen, einfach zu reinigen, dämpft den Trittschall und bildet eine warme, leicht dämmende Oberfläche. Dabei haben sich seit seiner Erfindung die Bestandteile nicht verändert, als Trägermaterial dient auch heute noch Jutegewebe.
PVC-BELÄGE
Bodenbeläge aus PVC gehören zur Gruppe der elastischen Belägen. Die auch als Vinyl bezeichneten Bodenbeläge bestehen hauptsächlich aus Polyvinylchlorid, einem thermoplastischen Kunststoff, der sich aus 43% Kohlen- und Wasserstoff von Erdölprodukten und 57% aus dem Kochsalzbestandteil Chlor zusammensetzt. Durch den Zusatz von Weichmachern erhält das eigentlich harte und spröde Material seine weichen Eigenschaften. Weitere Bestandteile sind verschiedene Additive und Füllstoffe, die für die Beständigkeit und die spezifischen Eigenschaften verantwortlich sind wie z.B. seine Beständigkeit gegen Licht- und Witterungseinflüsse.

Neben Linoleum zählt PVC zu den ältesten flexiblen Bodenbelägen. 1853 entwickelt, wurde es 1912 das erste Mal industriell hergestellt. Nur ein Jahr später wurde das Herstellverfahren patentiert, seit 1937 wird PVC in industrieller Großproduktion gefertigt. Heute zählt es mit einem Anteil von etwa 15% zu den wichtigsten Materialien für Fußbodenbeläge. Daneben wird es u.a. zu Fensterprofilen, Rohren, Kabelisolierungen und -ummantelungen verarbeitet.

Der Belag ist in Form von Bahnen, Fliesen und Platten/Planken erhältlich, gilt als sehr strapazierfähig, leicht verlegbar, wasserfest und kostengünstig. Da sich PVC sehr gut einfärben lässt, ist das Spektrum an Farben, Texturen, Mustern und Effekten nahezu grenzenlos.

Hergestellt werden sie mit und ohne Trägerschicht, geschäumt und kalandriert (gewalzt), als ein- oder mehrschichtiger Belag. Als Trägermaterial kommen u.a. Jute, Polyester- oder Glasfaservlies, Kork oder Schaumstoffe zum Einsatz. Je nach Aufbau und Material der Trägerschicht unterscheiden die europäischen Normen zwischen:
  • Homogene und heterogene, flexible PVC-Bodenbeläge ohne Unterschicht nach DIN EN ISO 10581
  • PVC-Bodenbeläge mit einem Rücken entweder aus Polyestervlies bzw. Jute oder aus einer Kombination aus Polyestervlies und PVC nach DIN EN 650
  • PVC-Bodenbeläge mit einer Schaumstoffunterschicht nach DIN EN 651
  • PVC-Bodenbeläge mit einem Rücken auf Korkbasis nach DIN EN 652
  • Geschäumte PVC-Bodenbeläge nach DIN EN ISO 26986
  • PVC-Flex-Platten nach DIN EN ISO 10595
KAUTSCHUK
Die Begriffe Kautschuk-, Gummi- oder Elastomerbodenbeläge bezeichnen alle drei den  gleichen Bodenbelag. Dieser besteht zu einem Großteil aus Synthesekautschuk; Beläge aus Naturkautschuk sind selten.

Bodenbeläge aus Kautschuk lassen sich sehr vielseitig einsetzen. Sie sind geeignet für Fußböden im Wohnungsbau und Gesundheitswesen, in Industrie und Gewerbe, in Bahnen, Bussen oder Schiffen, in Sportstätten und Flughäfen, Kindergärten und Schulen oder Büros. Da sie einer kurzen Einwirkung von Lösemitteln, verdünnten Säuren, Laugen, Ölen und Fetten widerstehen, eignen sie sich sogar für den Einsatz in der chemischen und pharmazeutischen Industrie bzw. in Laboratorien. Für Bereiche mit dauerhaften chemischen Einwirkungen werden spezielle Qualitäten angeboten. Die Kosten für Material und Verlegung sind vergleichbar mit denen von Produkten aus PVC oder Linoleum. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Strapazierfähigkeit, die es erlaubt, Kautschukbeläge schon in der Bauphase zu verlegen.



KORK
Grundsätzlich werden drei Arten von Kork-Bodenbelägen unterschieden: Kork-Fliesen (auch Kork-Parkett genannt), Kork-Fertigfußböden (auch Kork-Fertigparkett genannt) und Korkmosaik. Der sogenannte Rollkork ist kein Oberbelag, er wird als Untergrund für andere Belagsarten verwendet, da er trittschalldämmend wirkt, elastisch und gleichzeitig stabil ist.

Kork-Fliesen (Kork-Parkett)
Kork-Fliesen bestehen aus Granulat oder Stücken aus Naturkork mit einem Bindemittel. Sie werden direkt mit dem Unterboden verklebt. Es gibt sie mit homogenem oder furniertem Aufbau, mit unterschiedlichem Design und in verschiedenen Farbtönen. Die Oberflächen sind naturbelassen, öl-, wachs-, transparent oder eingefärbt versiegelt erhältlich. Die Materialdichte der Platten bewegt sich in der Regel zwischen 420 und 480 kg/m³, besonders strapazierfähige Produkte erreichen bis zu 550 kg/m³. Die Plattenstärke beträgt üblicherweise 4 mm, auch 6 oder 8 mm starke Platten werden angeboten.
Kork-Fertigfußboden (Kork-Fertigparkett)
Bei Kork-Fertigfußboden handelt es sich um schwimmend zu verlegende Fertigelemente mit einer meist ringsum laufenden Nut- und Federverbindung. Sie bestehen aus einer Korkauflage als Oberfläche (aus Granulat oder Stücken mit einem Bindemittel), einer Trägerplatte und einem Gegenzug, meistens aus Kork. Diese Fertigelemente haben in der Regel eine Stärke von ca. 12 mm und sind ebenfalls in unterschiedlichem Design und Plattengrößen erhältlich.
Korkmosaik
Aus kreisrunden Korkplättchen wird Korkmosaik gefertigt. Kleber und Fugenmasse aus dauerelastischem Kunstharz sorgen dafür, dass die Bodenfläche dicht ist. Korkmosaik ist in Platten mit einer oberseitigen Trägerfolie erhältlich, die sich nach der Verklebung abziehen lässt. Es ist ohne weitere Behandlung feuchteresistent und gefärbt, gekalkt, unbehandelt oder vorversiegelt erhältlich. Für unterschiedliche Anforderungen an den Boden können verschiedene Fugenmassen eingesetzt werden, die wiederum in mehreren Farben zur Verfügung stehen. Die Höhe der Plättchen beträgt in der Regel 6 mm.
Teppichboden (Textile Beläge)
Gemäß DIN ISO 2424 ist ein textiler Bodenbelag definiert als ein Erzeugnis mit einer Nutzschicht aus textilen Faserstoffen, das im Allgemeinen zum Belegen des Fußbodens benutzt wird. Die Begriffsbestimmung zur Konfektionierung und zum Gebrauch unterteilt textile Bodenbeläge in:
  • Teppichboden: Textiler Bodenbelag, der den Fußboden eines Raumes vollständig bedeckt (Auslegeware)
  • Läufer: Textiler Bodenbelag, mit dem die Länge und ein Teil der Breite von Fußböden bedeckt wird, z.B. Flure oder Treppen
  • Teppich: Textiler Bodenbelag von festgelegter Form und begrenzten Abmessungen (Vorleger, Brücke, abgepasster Teppich)
  • Teppichfliese: Textile Bodenbeläge von festgelegter Form, die als zusammengesetzte Module den Fußboden eines Raumes bedecken.
Frei liegende Teppiche wie Brücken, Läufer und abgepasste Teppiche sind in der Regel selbstliegend, ebenso wie Teppichfliesen, deren Flächengewicht > 3,5 kg/m² beträgt. Alle können ohne Verkleben auf einer ebenen Unterlage ausgelegt werden und bestehen meist aus einer textilen Oberschicht und einer relativ schweren, biegsamen Unterschicht. Diese haftet auf der Unterlage und verrutscht nicht.

Abgepasste Teppiche, die als Läufer oder Vorleger zum Einsatz kommen, weisen im Gegensatz zur Meterware eine um alle Ränder laufende Einfassung auf und werden auch als Sekundärbeläge bezeichnet.

Für textile Bodenbeläge gibt es weitere Einteilungskriterien nach
  • der Art der Oberflächenkonstruktion (Pol- oder Flachteppich),
  • dem Material der Nutzschicht (Chemie- oder Naturfasern),
  • der Herstellung (Tufting, Webverfahren, Nadelvlies, Flockverfahren, Klebpoltechnik, Knüpftechnik)
  • und nach den Gebrauchseigenschaften oder dem Einsatzgebiet (Privat- oder Objekt-/Geschäftsbereich.
Spezialentwicklungen textiler Bodenbeläge kommen im Sportbereich (Indoor, Outdoor), Pflegebereich (Krankenhäuser, Seniorenresidenzen, Sanatorien) und im Verkehr (Kraftfahrzeuge, Zug, Schiff, Flugzeug) zum Einsatz.
Kontakt

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97255 Sonderhofen
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